Presse 1989
Presse 1989
HNA vom Montag, 10. Juli 1989 |
Freibier zum Auftakt
Brauereidirektor Rosenberger hielt sein Versprechen aus dem Vorjahr: Zur Eröffnung des Vieh- und Jahrmarktes am Freitagabend in Grebenstein war der Brunnen fertiggestellt – und es floß Freibier für die Bürger.
Mit einer Spende der Brauerei wurde der Plan verwirklicht, der künftig in jedem Jahr zum Beginn des Festes zu einem festen Programmpunkt werden soll. Mit Freibier aus dem Brunnen soll das Heimatfest der Grebensteiner eingeleitet werden.
Der Brunnen wurde inzwischen - an den heißen Tagen - von den Kindern angenommen. Sie treffen sich zum Spiel mit dem Wasser, das nicht aus der Trinkwasserversorgung kommt. (j)
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HNA vom Montag, 10 Juli 1989 |
Leistungsschau der SchwarzbuntzüchterRegen hielt die Aussteller nicht abVom Wetter nicht gerade begünstigt waren die Rinderzüchter aus dem Kreisteil Hofgeismar, die während des Vieh- und Jahrmarktes in Grebenstein am Samstagvormittag ihre traditionelle Leistungsschau der Schwarzbuntzüchter zeigten. Anhaltender Regen hielt viele Interessenten von einem Besuch ab. Doch die Züchter, die auch gleichzeitig Landwirte sind, sahen nicht nur das Negative. Für ihre Ländereien war der Regen dringend notwendig, wie einige von ihnen offen bekannten. Und auch für die ausgestellten „Schwarzbunten“ war der Regen am Samstagvormittag sicherlich besser als die drückende Hitze in den Tagen zuvor. „Sicherlich“, so einer der Aussteller, „haben wir alle die Schau trotz des Regens besser überstanden, als wenn es weiter so schwül geblieben wäre.“ Die Knapp 60 Kühe und 25 Kälber jedenfalls ließen sich auch durch den Regen nicht stören. Sie stellten sich bei der vom Tierzuchtamt Kassel und der Kreisgruppe Hofgeismar der Schwarzbuntzüchter gemeinsam organisierten Veranstaltung dem überwiegend aus Landwirten bestehenden fachkundigen Publikum und den Wertungsrichtern. Und zum Schluß gab es für die Züchter viele Preise. Allgemein wurde den Züchtern der Schwarzbunten eine hervorragende Arbeit bescheinigt. Die Bewertung, so hieß es bei der Siegerehrung, sei nicht leicht gewesen, da viele gleichwertige Kühe vorgestellt wurden. Die Staatsmedaille in Bronze ging an Günther Friedrich (Hombressen) für die Siegerkuh (jung) „Eskana“. Günther Friedrich war auch Gesamtsieger der Betriebssammlungen. Die Silber-Preismünze für die Siegerkuh (alt) „Anni“ gewann Christian Ullmann (Schachten), die Siegerkuh (mittel) „Tilli“ stammt von Horst Ritter (Schöneberg), der die Bronzeplakette der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter erhielt. Bei den Betriebssammlungen kam Wilhelm Koch (Oedelsheim) auf den zweiten Platz, während zu „Reservesiegern“ die Kühe „Emalie“ (alt) von Fritz und Eckhard Kersten (Schöneberg), „Harfe“ (mittel) von Günter Hinz und Sohn (Grebenstein) und „Erna“ (jung) von Heinrich Neumann (Westuffeln) erklärt wurden. Als beste Euterkuh wurde „Anteja“ von Christian Ullmann (Schachten) ausgezeichnet. Der gleiche Züchter stellte mit „Anni“ auch die Siegerkuh-Familie und mit „Antje“ die Kuh mit der höchsten Lebensleistung. Die beste Kuhnachzucht stammt von Günther Friedrich (Hombressen). Mit einem Preis des Kreisbauernverbandes für die beste Kuhfamilie wurde der Betrieb Günter Hinz und Sohn (Grebenstein) ausgezeichnet. Siegerin beim Kälberaufzuchtwettbewerb für den landwirtschaftlichen Nachwuchs wurde Christel Baumann (Trendelburg), während den Wettbewerb der Tierbewertung durch die Landwirtschaftsschüler Birgit Stallknecht (Schöneberg) gewann. Für alle Teilnehmer gab es Sachpreise. (j) |
HNA vom Montag, 10 Juli 1989 |
Mutige Mitbürger machten mitMut bewiesen Gäste beim Bunten Abend des Grebensteiner Vieh- und Jahrmarktes am Samstagabend: Im Festzelt hatte der Zauberer Sebastian sie auf die Bühne gerufen. Um ihre bangen mußte eine Frau, doch zerschnitt das Messer nur eine Mohrrübe. Unangenehm war es auch, daß Sebastian seinen „Helfern aus dem Publikum“ Hosenträger oder Krawatte, Portemonnaie oder Brieftasche, Spiegel oder Uhr abnahm. Wesentlichen Anteil an der guten Stimmung hatten die „Lustigen Offenbacher“ mit der musikalischen Weltreise. Mit Beifall begrüßt wurden die Abordnungen der Festausschüsse aus Hofgeismar, Warburg und Wolfhagen. Besonders herzlich wurde der Applaus bei der Vorstellung der Bürgermeisterin aus der angehenden Partnerstadt Lezoux in Frankreich, Marie Gabriele Gagnadre, durch Bürgermeister Georg Kooi. (j) |
Extra Tip vom Mittwoch, 12. Juli 1989 |
Festzug bei strömenden RegenEin „Sauwetter“ wie lange nicht ging am Sonntagnachmittag über den Festzug des Grebensteiner Viehmarktes nieder. Freuten sich die Grebensteiner in den vergangen Jahren über besseres Wetter als einige Wochen zuvor beim Viehmarkt in Hofgeismar, so hatten auch sie in diesem Jahr wohl keinen guten Draht zum Wettergott. Bereits am Sonntagmorgen waren starke Regenfälle über der Region niedergegangen, die Spielleute, die beim Wecken beteiligt waren, wurden an diesem Tage zum erstenmal nass bis auf die Knochen. Kaum getrocknet setzte sich das Wetter dann bereits bei der Aufstellung des Festzuges fort und hielt auch fast während des gesamten Umzuges durch die Grebensteiner Innenstadt mit unverminderter Härte an. Völlig unbeeindruckt von den sintflutartigen Regenfällen folgten dennoch mehrere Tausend Zuschauer, bewaffnet mit Regenschirmen, dem bunten Treiben in Grebensteins Straßen, das diesmal unter dem Motto „Grebenstein – eine Stadt von Welt stellt sich vor“ stand. Dem Thema des Umzug es gerecht war dann auch die Gestaltung: Neben dem Festausschuß marschierte allem voran allerlei regionale Polit-Prominenz, angefangen von Bürgermeister Georg Kooi, Landrat Willi Eiermann bis zum Landtagsabgeordneten Dr. Udo Schlitzberger. Auch die Gestaltung der Wagen assoziierte weltstädtisches: Man zeigte eine eigene Universität, Burgfestspiele und sogar ein eigenes Filmstudio soll es in Grebenstein geben, sogar ein Gefängnis und auch einen Zoo. Abgesehen vom Regen beim Festzug, hatten die Grebensteiner allerdings Glück mit dem Wetter: Beim Fackelumzug am Freitagabend, am Samstagnachmittag und auch am späten Sonntagnachmittag schien die Sonne, wenn auch manchmal hinter Wolken versteckt, auf das Festgelände im Sauertal. (CPPS) |
HNA vom Montag, 10 Juli 1989 |
Schirme und SchauerDas hat es seit Jahren nicht mehr gegeben. Doch die Verantwortlichen der Vieh- und Jahrmarktskommission der Stadt Grebenstein konnten es nicht ändern: Pünktlich um 14 Uhr zum Beginn des Festzuges schüttete es vom Himmel auf die Festzugteilnehmer und die Besucher nieder. In den vergangen Jahren standen zwar häufig die drohenden schwarzen Wolken über der Stadt. Aber das Wetter hielt immer – zumindest bis nach dem Umzug. Anders dagegen in diesem Jahr. Regenschirme gegen die Regenschauer bestimmten daher das Bild, sowohl auf den Festwagen als auch an den Straßenrändern. Doch entmutigen ließen sich die Grebensteiner auch durch den heftigen Regen am Sonntagnachmittag nicht. Sie nahmen es gelassen hin, wenngleich an manchen Wagen und auch in manchem Gesicht die – aufgemalte – Farbe dem Wasser wich. Gelitten hat das Fest ganz zweifellos durch das ungünstige Wetter, wenngleich sich der Hartplatz im Sauertal bei den anhaltenden Regenfällen erneut bewährt hat. Doch die Kommission mußte ein weiteres Handicap hinnehmen. Schon am Freitagabend gab es in einem Fahrgeschäft einen Kurzschluß. Der Schaden was nicht zu beheben, ein Ersatzteil nicht so schnell zu bekommen. Der Schausteller baute kurzentschlossen ab. Am Samstagfrüh klaffte eine Lücke. (j) |