75. Grebensteiner Vieh- und Jahrmarkt
12. - 15. Juli 2024

Presse 1978

 Presse 1978 
 
HNA vom 07. Juli 1978

Ganz Grebenstein feiert eifrig

Viehmarkt – Fest für alle

Ein wahres Fest für alle Bürger ist der Vieh- und Jahrmarkt in Grebenstein, der am Wochenende zum 31. Mal nach dem Zweiten Weltkrieg gefeiert wird. Nahezu alle Bürger beteiligen sich an dem viertägigen Programm, das viel Abwechslung bietet. Einheimische sind ebenso dabei wie Zugereiste oder auch Auswärtige.

Besonders ausgewirkt hat sich nach Gemeindezusammenschluss im Jahr 1970 das Zusammengehörigkeitsgefühl vieler Einwohner der Großgemeinde. Der Vieh- und Jahrmarkt ist nicht nur ein Fest für die „Kernstädter“ aus Grebenstein, auch Bewohner der drei Stadtteile beteiligen sich von Jahr zu Jahr mehr an dem großen Fest. Sie dokumentieren damit deutlich, dass der Zusammenschluss nicht nur eine offizielle Angelegenheit war, sondern auch die Einwohner zusammenfinden.

Zu den Höhepunkten des Vieh- und Jahrmarktes gehört immer wieder der vom Festausschuss mit viel Liebe und Sorgfalt vorbereitete Festzug am Sonntag um 14 Uhr. „Possen- Schwänke- Narretei“ heißt das Motto in diesem Jahr. Und wer die Grebensteiner etwas kennt, kann sich sicher sein, dass wieder viel Humor in den einzelnen Festwagen und Fußgruppen „verpackt“ sein wird, die die Vereine, Verbände und Organisationen zusammenstellen.

Allerdings sind beim Grebensteiner Festzug immer wieder „gewisse Spielregeln“ zu beachten, die vom Festausschuss und vom Ausschuss für den Festzug ausgegeben werden. Die Grebensteiner bemühen sich immer um Niveau, um eine klare Linie im Festzug.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum in jedem Jahr mehrere tausend Besucher an den Straßenrändern stehen, wenn der farbenprächtige Zug durch die mit Girlanden, Fahnen und Grün geschmückten Straßen zieht. Und Beifall gibt es beim Viehmarktumzug aus der Bevölkerung und auch von den auswärtigen Besuchern immer wieder.

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HNA vom 07. Juli 1978

Moderner Vergnügungspark

Neue Fahrgeschäfte am Festplatz

Einen reichhaltigen und modernen Vergnügungspark, der ständig mit neuen und besseren Fahr- und Schaugeschäften ausgestattet ist, bietet der Festausschuss Vieh- und Jahrmarkt in Grebenstein den Besuchern. Für Abwechslung auf dem Festgelände ist immer gesorgt. Zufrieden sind die Veranstalter und die Besucher, dass schon seit vielen Jahren immer die gleichen Unternehmen in Grebenstein dabei sind, wenn im Sauertal an vier Tagen das traditionelle Fest gefeiert wird, das Fest der Stadt und ihrer Bürger. Die Schausteller beim Vieh- und Jahrmarkt in Grebenstein gehören durch ihre Beständigkeit und ihre Treue zu dem Heimatfest, auch bereits in gewisser Hinsicht zur Stadt Grebenstein. Sie werden aufgenommen als Freunde.

Und die Grebensteiner – aber auch die auswärtigen Besucher des Festes – kommen immer wieder mit den Schaustellern ins Gespräch, nutzen ihre Einrichtungen, unterhalten sich und lassen sich unterhalten. Ein Rundgang über den Festplatz mit dem vielfältigen Angebot ist immer wieder reizvoll.

Neben den Glücksständen mit den Losen bieten die Schießstände die Möglichkeit, etwas zu gewinnen, zu „erschießen“. Aber auch Bierpilz und Bratwürstchenstand, Fischbrötchenstand und Süßwaren-Geschäft sind auf dem Platz mit dem abgerundeten Unterhaltungs- und Vergnügungsmarkt. Und dazu kommen die Fahrgeschäfte, mit denen man für kurze Zeit allem Irdischen „entfliehen“ kann...

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10. Juli 1978

Willkommen zum Heimatfest, dem Treffpunkt aller Bürger

Herzlich willkommen, nach dem großen Hessentag, dem Fest der Hessen, lädt an diesem Wochenende Grebenstein zu seinem traditionellen Vieh- und Jahrmarkt ein.

Es ist kein Fest der Superlative, sondern ein echtes, über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Heimatfest, dessen Ziel es ist, Treffpunkt der Bürger zu sein und die gutnachbarlichen Beziehungen mit allen zu pflegen und weiter auszubauen.

Es ist eine Veranstaltung der Bürger unserer Stadt.

Vier Tage soll wieder das Sauertal der Anziehungspunkt für jung und alt sein. Bereits am Freitagabend wird das Fest mit dem Fackelzug vom Burgberg durch die Altstadt zum Sauertal eröffnet. Es ist schon ein besonderes Ereignis, wenn Tausende von Lichtern sich durch die Gassen der illuminierten Altstadt bewegen.

Am Samstag geht es dann weiter mit der Leistungsschau der Schwarzbuntzüchter, die einen Einblich in die hervorragenden züchterischen Leistungen bietet. Motivwagen und Fußgruppen  unter dem Thema: „Unser Motto heute sei: Possen- Schwänke- Narretei“ werden von den Verbänden und Vereinen gestellt. Zum Frühschoppen am Montagmorgen wird die Brauerei mit einer besonderen Überraschung abwarten.

Wir entbieten unseren Gästen aus nah und fern ein herzliches Willkommen zu unseren Vieh- und Jahrmarkt und wünschen allen gute Unterhaltung und ein paar Stunden der Erholung.

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HNA

Schwarzbunt ist Spitze

100 gute Kühe beim Viehmarkt in Grebenstein

Schwarzbunt ist ein magisches Wort in Grebenstein. In jedem Jahr, jeweils am zweiten Samstag im Juli, werden beim Grebensteiner Vieh- und Jahrmarkt die absolut besten Tiere aus der Schwarzbuntzucht im Altkreis Hofgeismar ausgestellt. Mehr als 100 Kühe sind es inzwischen jedes Mal, die die Bewertungsrichter zu bewerten haben. Über 100 Kühe, die zur absoluten Spitze in der Qualität für ganz Hessen und auch noch darüber hinaus zählen.

Die Schwarzbuntzucht im Altkreis Hofgeismar hat sich mit der Bezirksschau, die schon seit vielen Jahren zentral in Grebenstein während des großen Heimatfestes stattfindet, ein ideales „Aushängeschild“ geschaffen. Nicht nur die Züchter aus den Gemeinden des ehemaligen Kreises Hofgeismar kommen zu der Schau, um sich zu informieren. Auch viele Züchter aus der näheren und weiteren Umgebung sind immer wieder Besucher der großen Ausstellung in der Nähe des Festgeländes.

Fachkundig unterhalten sie sich über Milch- und Fettleistung sowie über die Tierfamilien. Es wird gefachsimpelt, Anekdoten werden erzählt und Erinnerungen ausgetauscht. Die traditionelle Bezirksschau der Schwarzbuntzüchter in Grebenstein, die immer wieder die außerordentlich guten Erfolge der Züchter aus Hofgeismar und Umgebung aufzeigt, ist ein echter Treffpunkt, allerdings nicht nur für die Fachleute.

Auch Laien sehen sich immer wieder die Tiere im Vorstellungsring an, von Fachleuten auch für die Nichtkenner verständlich erläutert. Dabei erfahren die Besucher etwas über die Merkmale der Kühe, die es zu beachten gilt, wenn die Bewertungen vorgenommen werden. Sie sehen aber auch, wie- teilweise wirklich liebevoll- die Züchter ihre Tiere behandeln und pflegen, kämmen und bürsten, damit sie vor den Punktrichtern bestehen können.

Auch in diesem Jahr gibt es bei der Bezirkstierschau in Grebenstein einen Wettbewerb der Landjugend. Mitglieder der Gruppe nehmen selbst bei der Vorstellung der Kühe die Bewertungen vor, notieren auf Blättern Plus- und Minuspunkte und ermitteln so auf ihre Weise  die Sieger. Doch Gewinner in dem Wettbewerb sind nicht die Züchter oder die Tiere. In dem Landjugendwettbewerb, der gleichzeitig den Punktrichternachwuchs heranbilden soll, sind die Jugendlichen die Gewinner. Ihre Tierbewertungen werden bewertet. Und wer am nächsten an das Endergebnis der Preisrichter herankommt, wird besonders ausgezeichnet.

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HNA vom 10. Juli 1978

Was der Festplatzbesucher in Grebenstein nicht sah:

Morgens um 6 Uhr: Aussichtsloser Kampf gegen Regen und Matsch

Und an der Theke standen die Hartnäckigsten

Sonntagmorgen, 6 Uhr. Eigentlich vermutet man die große Ruhe auf dem Festgelände zum Grebensteiner Vieh- und Jahrmark, nachdem es mehr als einen Tag geregnet und sich am Samstagabend die Besucher nahezu ausschließlich ins Festzelt zurückgezogen hatten. Doch so ruhig ist es gar nicht. Die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes sind bereits seit einiger Zeit im Einsatz. Und außerdem halten sich, trotz der frühen Stunde, noch - wenige – Hartnäckige im Festzelt auf. Mit schwerer Zunge und heiserer Stimme verlangen sie „noch´n Bier“.

Die städtischen Arbeiter von Grebenstein, zwölf an der Zahl, sind am Sonntagmorgen nicht zu beneiden. Einige hatten den Samstagabend auch auf dem Festgelände verbracht, andere „in weiser Voraussicht“ einen frühen Schlaf vorgezogen. Doch auf dem Festgelände, wenn andere sich ausruhen und für den Festzug rüsten, müssen sie am Sonntagmorgen hart arbeiten.

Das Wasser steht teilweise acht Zentimeter hoch auf dem Gelände, das nicht nur für die Feste des Vieh- und Jahrmarktes genutzt wird, sondern daneben auch noch als Ausweichsportplatz für den Tuspo Grebenstein ist. Eine kleine Seen-Landschaft ist der Festplatz geworden. Und daneben knöcheltiefer Matsch, der in die Halbschuhe laufen würde. Doch die städtischen Arbeiter sind für ihren Einsatz gerüstet. Dicke Jacken, Regenhäute und Gummistiefel gehören zu ihrer Ausrüstung. Und natürlich Schaufeln, Spaten und Besen.

Sie schaufeln das Wasser beiseite, verbessern den Abzug der Drainage, die nach den anhaltenden Regenfällen der letzten Tage überfordert war. Sie streuen Stroh und verteilen es auf dem Festgelände, nachdem man bereits am Samstag mit Holspäne und mit Sand vergeblich gegen das Wasser auf dem Festplatz anging.

Die städtischen Bediensteten und mit ihnen der Festausschuss und der Präsident Hans Drube hoffen, dass dich der morgendliche Einsatz lohnt. Sie wünschen, dass der Regen bald nachlässt, um doch noch einige Besucher mehr nach Grebenstein zu holen. Denn Grebenstein hatte gegen zwei „Kräfte“ anzugehen: Der Hessentag in Hofgeismar vor einer Woche und der anhaltende Regen.

Die Bemühungen des Veranstalters hatten solche Schwierigkeiten beim Festablauf nicht verdient. Und auch die Schausteller nicht, die auf gutes Wetter und starken Besuch des Festgeländes angewiesen sind. Sie werden den Grebensteiner Vieh- und Jahrmarkt in diesem Jahr in schlechter Erinnerung behalten.

Und während beim nächsten heftigen Regenschauer die städtischen Arbeiter versuchen, den Platz herzurichten, sitzen im schützenden Festzelt die allerletzten Besucher des Samstagabends: Ein junger Mann mit nur einem Schuh. Den zweiten hat er irgendwann in der Nacht verloren. Daneben die müde wirkende Freundin. Und an der Theke halten sich einige „schwankende Standfeste“ fest, weiter auf „noch´n Bier“ hoffend...

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HNA vom 10. Juli 1978

Beim Start blieb es für kurze Zeit trocken

Platzregen beim Festzug

Etwa 5.000 Besucher hielten trotzdem aus

Für eine kurze Zeit einmal ausgesetzt hatte am Sonntagnachmittag der Regen, der während des gesamten Wochenendes den Vieh- und Jahrmarkt in Grebenstein entscheidend beeinträchtigte. Wenigstens zum Beginn des Festzuges unter dem Motto „Possen – Schwänke – Narretei“ blieb es trocken. Doch als der Zug, der sich erheblich in die Länge zog, etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, gab es einige heftige Regenschauer. Festzugteilnehmer und Besucher hielten jedoch weitgehend aus.

Genau 37 Bilder, bezogen auf den Struwwelpeter, Münchhausen, Max und Moriz und Eulenspiegel, hatte der Festausschuss zusammengestellt. Humorvoll wurden die lustigen Geschichten dargestellt, optisch umgesetzt. Die Zahl der Besucher an den Straßenrändern, die den Festzugteilnehmern immer wieder Beifall spendeten, hielt sich in diesem Jahr wegen der unfreundlichen Witterung in Grenzen. Wenig mehr als 5.000 Personen wurden geschätzt. In guten Jahren war es mehr als die doppelte Zahl.

Schwierigkeiten gab es für den Festzug durch die Streckenführung, da er sich an einigen Stellen „kreuzte“. Die einzelnen Gruppen hatten sich weit voneinander getrennt. Keine wesentlichen Probleme gab es nach Auskunft der Polizei in der Verkehrsführung auf der Bundesstraße, zumal die Umgehungsstraße teilweise vorübergehend freigegeben worden war. Und durch den Regen blieb auch der Ausflugsverkehr gering.

Ein „Opfer“ aber hat der Regen gefordert: Das Feuerwerk am Sonntagabend musste ausfallen.

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HNA vom 10. Juli 1978

Mit viel Humor haben die Vereine und Verbände aus Grebenstein den Festzug zum Vieh- und Jahrmarkt zusammengestellt. „Possen – Schwänke – Narretei“ war das Motto, das den Gestaltern der 37 Fußgruppen und Festwagen viel Spielraum ließ. Die Vereine und Verbände sowie die Schulen konzentrierten sich auf bekannte Geschichten von Dr. Eisenbarth, der im Kurzentrum Grebenstein seine Patienten behandelt, sowie auf Münchhausen beim Ritt auf der Kanonenkugel. Aber auch Geschichten aus dem Struwwelpeter wurden in dem farbenprächtigen Festzug, den wegen des Wetters nur etwa 5.000 Besucher verfolgten, wieder lebendig. Dazu gehörte auch der „Hans-guck-in-die-Luft“. Närrisch in eigener Sache trieb es dagegen die Faschingsabteilung der Schützengesellschaft Grebenstein.

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